Krötenwanderung am Schwelmer Freibad
Wie auch im vergangenen Frühling hat die AGU-Schwelm wieder einen Schutzzaun für Kröten rund um die Schwimmbecken am Schwelmer Freibad errichtet.
Von der Wanderung unserer heimischen Amphibien (Erdkröte und Frösche) am Freibad zu ihren Laichplätzen bekommen die meisten Menschen relativ wenig mit, denn die Kröten und Frösche starten in der Abenddämmerung ihre Reise aus dem angrenzenden Wald oberhalb des Schwelmebades.
Obwohl dort nur eine Straße mit wenig Autoverkehr ist, bleibt die Wanderung für die Tiere alles andere als ungefährlich und endet oft tödlich. Grund sind hier die Schwimmbecken, die den Amphibien keine Möglichkeiten bietet, das Becken wieder zu verlassen.
Deshalb sperrt das Team der AGU-Schwelm die Becken im Frühjahr auf eigene Kosten ab und sorgt dadurch dafür, dass die Kröten sich geeignetere Laichgründe suchen. Idealerweise finden sie diese in den angrenzenden Teichen im Schwelmer Wald.
Warum gehen Kröten und Frösche auf Wanderschaft?
Die meiste Zeit des Jahres leben Erdkröten in Wiesen und Wäldern. Doch im Frühling zieht es die Tiere zur Fortpflanzung zurück zu den Gewässern, in denen sie geschlüpft sind. Erdkröten sind ortsgebundene Tiere, sie wissen, dass am Ort ihrer Geburt die Lebens- und Wachstumsbedingungen am besten sind.
Das Laichgewässer finden die Tiere mithilfe eines speziellen Organs im Gehirn. Zusätzlich orientieren sich die Tiere an Wegen und Waldrändern sowie durch ihren Geruchssinn.
Die Krötenwanderung beginnt, wenn die Temperaturen wieder steigen und es nachts nicht kälter als 5 Grad ist. Das ist meist Mitte bis Ende März der Fall.
Der Klimawandel bewirkt, dass die Wanderungen mittlerweile bereits im Februar beginnen. In diesem Jahr haben die relativ hohen Temperaturen für einen frühen Start der Krötenwanderung gesorgt. Einige Exemplare hatten sich bereits ins Schwimmbecken „verirrt“, konnten aber gerettet werden.
Die Kröten wurden fachgerecht an ihren üblichen Laichplätzen vom AGU-Team ausgesetzt.
Das Helferteam der AGU – Schwelm
Das Helferteam hat in diesem Jahr wirklich gute Arbeit geleistet, denn die Schutzanlagen haben die beiden Stürme „Ylenia“ und „Zeynep“ ohne Beschädigungen gut überstanden, was man leider von der Tischtennisplatte im Freibad nicht behaupten kann, die durch einen dicken Astbruch beschädigt wurde.
Im April werden die Schutzzäune wieder entfernt, damit der Badebetrieb ohne Probleme rechtzeitig wieder aufgenommen werden kann.