AGU-Exkursion zum Heiligen Meer in Recke

Seerose auf dem Heiligen Meer - Foto: © Volker Abels
Seerose auf dem Heiligen Meer – Foto: © Volker Abels

AGU-Schwelm: Entdeckungsreise zum Heiligen Meer

Die AGU-Schwelm unternahm eine aufregende Exkursion zum Heiligen Meer bei Recke. Es war ein außergewöhnliches Erlebnis, bei dem wir viel über ein faszinierendes Ökosystem einer relativ unbekannten Naturlandschaft in Nordrhein-Westfalen gelernt haben.

Teilnehmer der AGU-Exkursion zum Heiligen Meer
Teilnehmer der AGU-Exkursion zum Heiligen Meer – Foto: © AGU

Zusammentreffen und Empfang durch Dr. Andreas Kronshage

Die Exkursion begann früh am Morgen, als wir uns alle am vereinbarten Treffpunkt am LWL-Museum trafen. Die Mitglieder der AGU Schwelm wurden von Dr. Andreas Kronshage herzlich empfangen.

Dr. Kronshage ist Mitglied der AGU-Schwelm und gehört zum Gründungskreis der Schwelmer Umweltgruppe. Beruflich hat er später im Tecklenburger Land am Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer Aufgaben in Organisation, Entwicklung und Durchführung von Kursen, Fortbildungen und Tagungen, Betreuung des Naturschutzgebietes, Zoologie, Gewässerökologie, sowie Forschungsprojekten übernommen.

Vorstellung der Angebote und Initiativen der Bildungsstätte Heiliges Meer

In den Schulungsräumen der Bildungsstätte erläuterte Dr. Kronshage mit einer kurzen Einführung die diversen Aufgaben und Angebote der Einrichtung.

Wir erfuhren mehr über die Geschichte des Sees, die Maßnahmen zum Schutz und die laufenden Forschungsprojekte. Es war beeindruckend zu sehen, wie engagierte Menschen sich für den Erhalt dieses einzigartigen Lebensraums einsetzen.

Erklärungen zur Entstehung der Erdfallseen durch Dr. Kronshage
Erklärungen zur Entstehung der Erdfallseen durch Dr. Kronshage – Foto: © Peter Stark

Das Heilige Meer: Ein Erdfallseegebiet im Herzen von Nordrhein-Westfalen

Das LWL-Naturschutzgebiet Heiliges Meer ist ein Erdfallseegebiet in Nordrhein-Westfalen. Es befindet sich im Kreis Steinfurt und umfasst eine Fläche von etwa 110 Hektar. Das Gebiet besteht aus mehreren kleinen Seen, die in ehemaligen Erdfällen entstanden sind.

Hinweistafel zum Naturschutzgebiet Heiliges Meer
Hinweistafel zum Naturschutzgebiet Heiliges Meer – Foto: © Peter Stark

Dr. Kronshage erklärte: „Erdfallseen entstehen, wenn der Boden in einer Region nachgibt und ein Loch oder eine Vertiefung entsteht. In diesem Fall haben sich die Erdfallseen im Gebiet des Heiligen Meeres durch Ausspülen von Salzablagerungen gebildet. Das Große Heilige Meer ist der größte natürlich entstandene See Westfalens.“.

Die Bildung von Erdfallseen: ein Prozess, bei dem der Boden nachgibt und Vertiefungen bildet.
Die Bildung von Erdfallseen: ein Prozess, bei dem der Boden nachgibt und Vertiefungen bildet – Foto: © Peter Stark

Die Ökologie des Heiligen Meeres: eine Exkursion entlang des Ufers

Nach einer kurzen Kaffeepause unternahmen wir eine Wanderung entlang der Uferwege, um die Landschaft aus nächster Nähe zu erkunden.

Besichtung der angrenzenden Heidelandschaft
Besichtung der angrenzenden Heidelandschaft – Foto: © Peter Stark

Dabei entdeckten wir eine Vielzahl von Pflanzen und Insekten, die perfekt an die feuchten Bedingungen des Gebiets angepasst waren. Dr. Andreas Kronshage erklärte uns die ökologischen Zusammenhänge und wie wichtig es ist, diese empfindliche Umgebung zu schützen.

Große Eiche im angrenzenden Heidegebiet Foto: © Volker Abels
Große Eiche im angrenzenden Heidegebiet – Foto: © Volker Abels

Einblick in die Lebensräume während der Bootsfahrt und die Nutria-Bedrohung

Blick vom Ufer auf das Heilige Meer
Blick vom Ufer auf das Heilige Meer – Foto: © Peter Stark

Am Nachmittag stand eine Bootsfahrt über den See auf dem Programm, um die verschiedenen Lebensräume zu erkunden. Dabei beobachteten wir zahlreiche Wasservögel, die in den Schilfgürteln nisteten oder auf der Wasserfläche schwammen.

Bootstour auf dem Heiligen Meer - Foto: © Peter Stark
Bootstour auf dem Heiligen Meer – Foto: © Peter Stark

Uns wurden die verschiedenen Vogelarten und ihre Verhaltensweisen erklärt, was uns einen tieferen Einblick in die Vogelwelt des Heiligen Meeres ermöglichte. Dr. Kronshage wies auch auf die negativen Einflüsse der Nutria hin, der leider am Heiligen Meer verstärkt zu beobachten ist.

Der Nutria wird seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven, gebietsfremden Tierarten geführt. Die Nahrungsaufnahme von Nutriagruppen können durch Abfressen großflächig Ufervegetation vernichten und damit verschwinden Brut- und Schutzräume für Wasservögel, Fische und Amphibien.

Blick vom Boot auf die Pflanzenwelt - Foto: © Peter Stark
Blick vom Boot auf die Pflanzenwelt – Foto: © Peter Stark

Erkenntnisse und Eindrücke: Abschluss der Exkursion zum Heiligen Meer

Der Tag endete mit einer Abschlussrunde, bei der wir unsere Eindrücke und Erkenntnisse teilen konnten. Es war ermutigend zu hören, wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Exkursion inspiriert waren und ermutigt, wie auch die Arbeit der AGU-Schwelm zum Schutz der Umwelt beitragen kann.

Insgesamt war die Exkursion zum Heiligen Meer ein großer Erfolg. Wir haben nicht nur viel über die einzigartige Natur des Gebiets gelernt, sondern auch unser Bewusstsein für die Bedeutung des Umweltschutzes geschärft. Die Schwelmer Gruppe dankte Dr. Andreas Kronshage für diesen spannenden und informativen Tag am Heiligen Meer.

Auf dem Heiligen Meer- Foto: © Peter Stark
Auf dem Heiligen Meer- Foto: © Peter Stark

Für das nächste Jahr stellte unser 1. Vorsitzende Tim Stark eine ähnliche Exkursion in die Naturlandschaft der Eifel in Aussicht.

Nähere Informationen zum LWL-Museum für Naturkunde und zum Bildungsangebot des Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer findet ihr unter:
Internet: www.lwl-heiliges-meer.de
E-Mail: heiliges-meer@lwl.org