Offener Brief „Bebauung Wilhelmshöhe“

Geplante Bebauung Sportplatz Wilhelmshöhe

Die geplante Bebauung des Sportplatzes Wilhelmshöhe ist zurzeit ein aktuelles Thema in Schwelm. Als Verein der für den Schutz der Umwelt angetreten ist, hat die AGU bedenken gegen diese Bebauung. Dazu haben Michael Treimer und Tim Stark (Vorstand) einen offenen Brief verfasst:

Sehr geehrte Frau Grollmann,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates der Stadt Schwelm,

mit großer Sorge um unsere Stadt nehmen wir zur Kenntnis, dass Sie den Sportplatz „Wilhelmshöhe“ bebauen wollen.

Die AGU-Schwelm e.V. protestiert hiermit aufs Schärfste gegen dieses Vorhaben. Dieser Protest entspringt nicht aus privaten Interessen, sondern aus tiefer Sorge um die Frischluftversorgung der Innenstadt.

Im Zeichen des anthropogenen Klimawandels ist es notwendig, die Frischluftversorgung durch die bewaldeten Taleinschnitte auch für austauscharme Wetterlagen (Inversionswetterlagen) aufrecht zu erhalten. Der Taleinschnitt vom Freiligrathweg über Sophienhöhe bis in die Drosselstraße/Fußgängerzone ist ein wichtiger Beitrag für frische Luft in der Innenstadt. Schon Prof. von Kürten hat diese Zusammenhänge Anfang der 50er Jahre deutlich gemacht und der Rat der Stadt hat dies bisher immer berücksichtigt.

Dies zeigt sich auch an den umgesetzten Bauprojekten in unmittelbarer Nähe zum geplanten Bauvorhaben am Sportplatz „Wilhelmshöhe“. Die AGU-Schwelm hat sich mit dem Bau der beiden KiTas an der Grothestraße schon sehr schwer getan. Auf unseren Einwand hin hat der Bauträger (AWO) den in Bau befindlichen Baukörper in einem etwas klimaverträglichen Winkel erstellt.

Aus unserer Sicht ist es zwingend notwendig ein Gutachten einzuholen, in dem nach den neuesten Verfahren die Luftzirkulation für den gesamten Stadtbereich simuliert wird. Mit Hilfe dieses Gutachtens sollten die Taleinschnitte ermittelt werden, welche baulich nicht verändert werden dürfen. Somit können Vorrangflächen ausgewiesen werden, auf denen ein Bauvorhaben keine negativen klimatischen Effekte auf die Innenstadt besitzt.

Die vergleichsweise geringen Kosten für eine Untersuchung stehen in keinem Verhältnis zu dem erwarteten Erlös der Bebauung. Dies betrifft auch die möglichen Folgekosten die für zukünftige Maßnahmen ausgegeben werden müssen um ein besseres Innenstadtklima zu garantieren. Dies wäre eine wichtige Aufgabe für einen Klimaschutzbeauftragten der Stadt Schwelm.

Ohne neuere Erkenntnisse halten wir aktuell eine weitere Bebauung, die wir potenziell als Frischluftriegel ansehen, für nicht tolerierbar. Wir appellieren daher an Sie nachhaltig zu denken und im Interesse aller Schwelmer Bürger von diesem Bauvorhaben vorerst abzulassen.

Im Namen der AGU-Schwelm e.V.
Tim Stark und Michael Treimer